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12-Stunden-Regatta: Eine Tradition lebt auf – mit Teamgeist und Windlaunen
Die 12-Stunden-Regatta hat eine lange Tradition – schon in den 1980er-Jahren wurde sie vom Segelclub Attersee mit großer Begeisterung und Beteiligung veranstaltet. Unvergessen: die legendären Libera-Yachten wie die Toucan Shadow mit Anton Stader, die damals den Ton angaben.
Seit 2019 hat der UYCAs diese besondere Art des Langstreckensegelns wieder aufgenommen – und auch heuer war es wieder so weit: 12/24 Stunden auf dem Attersee, ausgetragen mit Leidenschaft, Ausdauer und viel Gefühl für Wind, Wasser und Wellen.

Früher Start mit Flaute und Fantasie
Am Morgen des 12. Juli belohnte die Motivation der Frühaufsteher selbst die letzten Morgenmuffel – doch dann: Windstille. 205 Teilnehmer*innen auf 54 Booten traten dennoch entschlossen an, um 12 oder gar 24 Stunden lang ihr Bestes zu geben.
Während die einen sich aus dem Hafen schaukelten, installierten die anderen noch ein Prinzessinnen-WC oder einen Aperol-Kühlschrank. Kreative Maßnahmen, um Crewmitglieder zu gewinnen – offenbar mit Erfolg. Hört…hört…
Regen, Wind, Wendungen
Der Start erfolgte bei spiegelglattem See – ein ästhetisch schönes Schauspiel, das jedoch bald von einem Platzregen mit dicken Tropfen und brennendem Gefühl auf der Haut abgelöst wurde. Einige hatten klugerweise ihre Schlechtwetterjacken sofort griffbereit – andere wurden einfach klatschnass.
Der Wind ließ lange auf sich warten – und kam dann aus allen Richtungen. Böen aus nahezu 360 Grad forderten Trimm, Taktik und Teamgeist bis aufs Letzte.
Starke Crews, starke Entscheidungen
Die 14-köpfige Crew um Thomas Tschepen (YRCA) mit ihrer Libera A setzte sich früh vom Feld ab und war bis etwa 16 Uhr klarer Favorit. Doch die junge, teils unerfahrene Crew wurde stark gefordert – nach rund 7 Stunden mussten sie aufgeben. Eine schwere, aber verantwortungsvolle Entscheidung im Sinne der Sicherheit. Respekt dafür!
Gleichzeitig spielte sich ein stilles Drama mitten am See ab: Die Sprinto kenterte nach einem Manöverfehler oder durch die tückischen Attersee-Winde. Dank der schnellen Reaktion von Wettfahrtleitung und Wasserrettung blieb es bei einem Schrecken – Mannschaft und Boot wurden sicher geborgen. Auch auf manch anderen Booten wurde bewiesen, wie hart ein Schädel sein kann, von den Fesselgeschichten auf der Dynamic möchte ich an dieser Stelle lieber nichts berichten.
12-Stunden-Regatta: Oldtimer mit Power
Die Brüder Eitzinger segelten mit ihrem Tornado fast 60 Seemeilen – und gewannen damit die 12-Stunden-Wertung nach gesegelten Meilen.
Nach berechneten Meilen holten sich die Titelverteidiger des LDC – Thomas Stelzl, Reinhard Aschauer, Günther Lux (alle UYCAs) und Christian Lininger (YCA) – den Sieg mit ihrem über 120 Jahre alten Holzboot „Panther“. Auch die Plätze 2 und 3 gingen an Boote, die über 100 Jahre alt sind – eine fast schon nostalgische Note, wie ein Oldtimerrennen auf dem Wasser.
Unsere Asso war konstant im Spitzenfeld zu sehen – oder gerade eben nicht zu sehen, weil sie so schnell war. Auf dem Tracker war gegen 20 Uhr ein regelrechtes Matchrace zu beobachten – ein echtes SCATT-Finale um die letzten Minuten: Rebhan Klaus geriet ins Schwitzen, als sich die Dynamic am Windstrich von Steinbach näherte.
24-Stunden-Regatta: Segeln mit Nervenstärke
Die 14 Boote, die sich der vollen 24-Stunden-Herausforderung stellten, brauchten Geduld, Konzentration – und Durchhaltevermögen in der dunklen Nacht. Fast ohne Licht, nur mit wenigen Orientierungspunkten – da zählt nicht nur ein gutes Kielboot, sondern auch innere Ruhe und starke Nerven.
Unsere Nabaste, die geheimen wilden Hunde vom SCATT, bewiesen genau das – Nervenstärke und Teamgeist. Ganz anders bei unserem Michael mit seinen beiden jugendlichen Begleiterinnen. Das erste Mal 24 Stunden hat sie nicht nur als Team zusammengeschweisst. Hut ab.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Skipper Moritz Strauch (SCK), Tobias Böckl und Florian Gföllner. Strauch setzte sich schließlich mit seiner ESSE 850 durch und gewann die 24-Stunden-Wertung nach gesegelten Meilen mit einem Vorsprung von nur 2 Meilen (~3,2 km) vor Böckl.
Mit Elena Strauch und Anna Truttenberger konnte sich Strauch auch den ersten Platz nach berechneten Meilen sichern – ein Beweis, dass man nicht unbedingt jahrzehntelange Erfahrung oder modernstes Equipment braucht. Die alten Boote – und die jungen Talente – überzeugten durch Können und Herzblut.
Unser Respekt gilt allen Teilnehmer:innen
Wer den Mut, die Ausdauer und das Sitzfleisch hat, 12 oder sogar 24 Stunden zu segeln, ist für uns ein Sieger.
Wir gratulieren allen SCATT-Mitgliedern herzlich – und sind stolz auf eure sportliche Leistung und euren kameradschaftlichen Geist!

























